23.4.2025
Der Verkehr hat erheblichen Einfluss auf unseren Lebensraum und unsere Lebensqualität. Gleichzeitig beeinflusst unser eigenes Mobilitätsverhalten und die Wahl der Verkehrsmittel, wie viel Verkehr wir verursachen. Einmal errichtete Verkehrsinfrastruktur wie Strassen, Brücken, Fuss- & Radwege hat eine lange Lebensdauer, weshalb frühzeitig Massnahmen getroffen werden müssen, um diese Herausforderungen nachhaltig zu bewältigen.
Im Jahr 2022 beschloss der Gemeinderat die Bildung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus verschiedenen Fachleuten der Gemeinde sowie externen Experten zur Erarbeitung eines Gesamtmobilitätskonzeptes für die Gemeinde Ennetbürgen. Ziel war es, ein ganzheitliches Koordinations- und Führungsinstrument für den Bereich Mobilität und Verkehr zu erarbeiten. Die Inhalte bestanden darin, eine zusammenfassende Analyse der heutigen und zukünftigen Verkehrssituation anhand bestehender Grundlagen zu schaffen, Strategien zu entwickeln und diese mit den Nachbargemeinden und mit dem Kanton abzustimmen. Es soll ein Zukunftsbild mit nachhaltigen Zielen für den Gesamtverkehr und für die einzelnen Verkehrsteilnehmer und die Verkehrsarten definiert werden.
Das Konzept soll aufzeigen mit welchen Strategien und Massnahmen der Verkehr der Zukunft gestaltet werden kann. Dabei wurde definiert, welche Funktion, welchen Typ eine Strasse oder ein Weg hat und wie diese zukünftig attraktiv und verträglich gestaltet werden sollen. Ebenso berücksichtigt wurden alle Verkehrsteilnehmer wie Fussgänger, Auto- und Velofahrer usw. Besonders auf Schulwegen und in Wohngebieten soll durch Entschleunigung des Verkehrs die Lebensqualität und die Sicherheit erhöht werden. Alle Mobilitätsformen wie motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr und aktive Mobilität wurden in das Konzept miteinbezogen. Nicht nur den aktuellen Bedürfnissen soll es gerecht werden, auch die Anforderungen zukünftiger Generationen wurden berücksichtigt.
Im Sommer 2023 konnte ein erster Entwurf des Gesamtmobilitätskonzepts erstmals durch die Arbeitsgruppe dem Gemeinderat vorgestellt werden. Anfangs 2024 fand eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung mit anschliessendem Start zur öffentlichen Mitwirkung statt. Der Bevölkerung wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Meinung zum Konzept zu äussern und eigene Ideen, Ergänzungen und Anregungen einzubringen. Zudem wurde eine Onlineumfrage zum GMK durchgeführt, um noch mehr Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu erhalten. Die Möglichkeit zur Mitwirkung wurde rege genutzt. Gesamthaft gingen über 230 Eingaben von Privaten und öffentlichen Körperschaften bei der Gemeinde ein.
Die Auswertung der öffentlichen Mitwirkung wurde in einem Bericht zusammengefasst. Die notwendigen Anpassungen wurden im Konzept und in den Planbeilagen vorgenommen. Der finale Bericht "Gesamtmobilitätskonzept Ennetbürgen" wurde vom Gemeinderat nun Mitte April 2025 verabschiedet und ist ab sofort auf der Homepage der Gemeinde Ennetbürgen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bereits umgesetzte Massnahmen
Parallel zur Erarbeitung des GMK konnten bereits Massnahmen zur Fussgängersicherheit, welche aus dem Projekt ersichtlich wurden, umgesetzt werden. So wurde der Fussweg zwischen der Bürgenstockstrasse und der Alten Gasse, das "Volgwägli", verbreitert, was die Verbindung aufwertet und attraktiver macht. Auch die Verbindungstreppe der am Hang gelegenen Wohnquartiere Halten, Stadel- und Panoramastrasse zur Alten Gasse, wurde im Bereich der Querung über die Bürgenstockstrasse sicherer gestaltet. Durch den Neubau einer Metalltreppe mit Warteraum, führt der Weg nicht mehr entlang der Fahrbahn. Die Strasse kann auf direktem Weg gequert werden. Bei beiden Strassenübergängen wurde die Furt durch eine farbliche Gestaltung der Strassenoberfläche optisch hervorgehoben, was die Verkehrsteilnehmer aufmerksam macht und die Sicherheit zusätzlich fördert.
Im Weiteren wurde für die Hofurlistrasse eine sicherheitstechnische Beurteilung in Auftrag gegeben mit einer Analyse der Strassengeometrie, der Parkierung auf der Strassenfläche sowie der Sichtweiten der privaten Zufahrten und bei Verzweigungen. Aus der Verkehrstechnischen Beurteilung geht hervor, dass die meisten Defizite nicht bei der Strasse liegen, sondern bei den angrenzenden privaten Parzellen. Massnahmen wie Kennzeichnung vom Strassenraum, Rückschnitt von Pflanzen bis hin zum Erlass einer Parkverbotszone werden zur Umsetzung empfohlen.
Die Massnahmen des Gesamtmobilitätskonzeptes werden periodisch alle zwei Jahre überprüft. Mit einem operativen Controlling informiert das Hoch- und Tiefbauamt den Gemeinderat jährlich über den Stand der Umsetzung. Die Massnahmen werden bei Bedarf angepasst und nachgeführt. Zudem werden anlässlich eines alle vier Jahre durchzuführenden strategischen Controllings die Validität und das Erreichen der verkehrspolitischen Ziele analysiert.
Der Gemeinderat bedankt sich bei den beteiligten für die aktive Mitwirkung. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen weiterhin aktiv an diesem Prozess teilzunehmen und durch das eigene Verkehrsverhalten zu einer zukunftsfähigen Mobilität beizutragen.
Ennetbürgen - Gesamtmobilitätskonzept Ennetbürgen