15.6.2025

Festrede 175 Jahre Ennetbürgen

Liebe Ennetbürgerinnen und Ennetbürger, liebe Gäste

Trachten, Tambouren, verschiedene Bands, gutes Essen und Trinken, unsere Kinder, die musizieren und spielen. Es geht uns gut und es ist einfach schönhier. Herzlich Willkommen zum Jubiläumsfest hier in Ennetbürgen. Schön, dass Sie diesen besonderen Moment mit uns teilen.

Dieser Satz „es ist einfach schön“, den habe ich nicht einfach so gesagt. Es ist dieser Satz, den ich jeweils höre, wenn ich im Dorf die Leutefrage, warum Sie Ennetbürgen als ihren Wohnort ausgesucht haben. Und dann sagen sie: Die Lage ist schön, das Panorama und der See sind schön, wir sind gut mit dem ÖV erschlossen und man spürt, dass das Dorf für alle etwas bietet. Und sagen sie genau diesen Satz: Es ist einfach schön da und da gebe ich Allen recht.

Wir feiern heute das 175-Jahr Jubiläum. Warum heute und warum in diesem Jahr? Die politische Gemeinde, wie wir sie heute kennen, wurde im Jahr 1850 gegründet, als sich die Schweiz in einem tiefgreifenden Wandel befand. Die neue Bundesverfassung von 1848, legte den Grundstein für den modernen Bundesstaat und auch die Kantone organisierten ihre Gemeindestrukturen neu. Ennetbürgen wurde somit eine eigenständige politische Gemeinde im Kanton Nidwalden und am 1. Mai 1850 fand die erste Gemeindeversammlung statt.

Kompetenzen, die an den Gemeinderat gingen, waren dort allerdings nicht so gross. Die Einheimischen wollten möglichst viel in den eigenen Händen behalten. Im Verlaufe der Jahrzehnten, hat sich dies aber geändert und es wurden Strassen gebaut, die Schiffstation und das Postautonetzentstand und der Tourismus am Bürgenberg ist gekommen. 1910 ging hier das erste Licht an, 15 Jahre später floss Trinkwasser aus der gemeindeeigenen Wasserversorgung. Ennetbürgen wurde moderner – Schritt für Schritt. Heute ist unsere Gemeinde das Zuhause von über 5300 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Und dass es uns gut geht, haben wir all denen zu verdanken, die vor uns hier gelebt haben, die mit Tatendrang, mit Unternehmensgeist und mit politischem Willen, die Gemeinden dahin gebracht haben, wo sie heute ist. Und hier danke ich herzlich allen, die sich für Ennetbürgen engagieren oder engagiert haben, das ist nicht selbstverständlich.

Das Schöne an diesem Dorf ist, dass viele verschiedene Leute hier leben. Vom Bauer zur Managerin, von den Sportler zum Handwerker und von der Ärztin bis zum Lehrer. Leute mit vielen verschiedenen Hintergründen, die hier in Ennetbürgen gerne zu Hause sind.
Etwas, dass eine Gemeinde lebenswert macht und dass sich die Leute wohl fühlen, sind Vereine und Traditionen. Und davon haben wir hier viele: von der Älplergesellschaft zur Trachtengruppe, vom Skiclub Birgäberg zu den Jochtreychler und vom Chorprojekt zum Theaterverein, bei dem ich auch aktivmitwirken darf. Vereine stärken das Gefühl der Gemeinschaft, was für die Gemeinde sehr wichtig ist. Unsere Vereine sind das Rückgrat eines lebendigen Dorflebens. Danke, dass ihr die Gemeinschaft nicht nur lebt, sondern auch weitergebt. Heute, wo wir uns täglich virtuell mit allen jederzeit auf dieser Weltaustauschen können, ist es genau so wichtig, dass wir uns hier vor Ort haben. Dass wir uns gemeinsam treffen und zusammengekommen, sei es in einem Verein oder wie hier an einem Fest. Das hat mit dem Gefühl zu tun, dass wir hier zu Hause sind.

Auch wenn es drauf ankommt, sind wir füreinander da: ich denke da z.B. an das Hochwasser vor 20 Jahren. Da ist man zusammengestanden, damit diese Gemeinde so schnell wie möglich wieder auf die Beine gekommen ist. Aber es ist nicht nur immer bei diesen offensichtlichen Situationen der Fall. Eine Gemeinde machtauch das kurze Gespräch auf der Strasse aus, das Anlächeln an der Kasse, das Helfen einer Nachbarin, wenn sie Unterstützung braucht. Das Alles macht Ennetbürgen aus.

Ennetbürgen, dass ein Zuhause bleiben soll, muss auch immer weiterentwickelt werden. Unsere Gemeinde wächst. Das heisst wir brauchen mehr Schulraum für unsere Kinder, wir müssen Räume für Begegnungen schaffen, Lösungen für den Verkehr finden und wir müssen darauf achten, dass unsere Finanzen in Ordnung bleiben. Wir haben verschiedene Projekte am Laufen und die Ziele sind für alle gleich. Manchmal ist man sich nicht ganz einige über die Wege, wie wir diese Ziele erreichen wollen. Aber am Schluss ist es wichtig, dass wir alle mitänand und firänand am gleichen Strickziehen. Für das müssen wir offen sein für neue Ideen und Diskussionen. Für den Gemeinderat ist es wichtig, dass ihre Anliegen gehört werden, wir wissen, was sie beschäftigt und sie sich abgeholt fühlen. Der Gemeinderat freut sich darum auch speziell heute Abend auf die Gespräche mit ihnen bei der Gemeinderatsbar.

Neu wird auch „Aktuelles aus Ennetbürgen“ eingeführt. Dieser Anlass dient dazu, dass wir über unsere Arbeit informieren können, mit ihnen im Austausch sind, dass wir uns gegenseitig zuhören, dass wir miteinander diskutieren. Eine Gemeinde besteht nicht aus Strassen und Gebäude. Eine Gemeinde besteht aus Menschen, wie sie alle hier. Wenn wir in die Zukunft schauen, machen wir alles, dass diese Gemeinde auch für die kommenden Generationen eine schöne Gemeinde ist. Auch in 25 und 50 Jahren, sollen die Leute hier in Ennetbürgen sagen, es ist einfach schön da. Und was Ennetbürgen alles zu bieten hat, wird auch im neuen Imagefilm sichtbar, den wir Ihnen heute Abend präsentieren dürfen. Er zeigt Ennetbürgen wie sie es noch nie gesehen haben. Unser neuer Film ist kein Werbespot. Er ist ein Blick hinter die Kulisse und ein Portrait von unserem Zusammenleben. Ich freue mich im Anschluss mit den Filmproduzenten hier auf der Bühne über die Entstehung dieses Filmes zu reden.

Doch bevor es so weit ist, möchte ich herzlich danke sagen: An meine OK-Kolleginnen und Kollegen die fast 1,5 Jahre auf diesen Event hingearbeitet haben. Der Dank geht auch an die vielen Helferinnen und Helfer, die seit Tagen und insbesondere gestern und heute für Sie im Einsatz stehen. Sie alle haben einen kräftigen Applaus verdient. Ein grosser Dank geht auch an die Anwohnerinnen und Anwohner für ihre Koorporation und das Verständnis.

Danken möchte ich aber vor allem Ihnen, meine Damen und Herren. Für Ihren Besuch heute Abend, fürs Mitfeiern und festen und für das, dass Sie eyses Dorf mitgestalten und mitänand und firänand am gleyche Strick ziehnd. Danke, dass sie Ennetbürgen mit Leben füllen. Heute Abend, aber vor allem Tag für Tag. Denn nur mit ihnen bleibt Ennetbürgen so, wie wir es lieben: eifach schön. Danke.

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